Hier steht man oft im Stau

by Ana Lopez

Wo keine Fahrspuren oder Engstellen vorhanden sind, kommt es besonders häufig zu Staus. Zwischen 600 und 1000 gleichzeitig bestehende Baustellen wurden im vergangenen Jahr gemeldet. Etwa die Hälfte davon aus Nordrhein-Westfalen. Kein Wunder also, dass hier viele Staus zu finden sind. Schließlich ist Nordrhein-Westfalen auch das bevölkerungsreichste Bundesland und hat mit dem Ruhrgebiet die dichteste zusammenhängende Wohnfläche Deutschlands.

Aber die Staukarte 2022 des ADAC zeigt auch andere Baustellen und die Abschnitte der Autobahn, auf denen Autofahrer oft stehen. Spitzenreiter war die A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe bei Pforzheim, gefolgt von der A3 zwischen dem Grenzübergang Passau/Suben und Passau (wegen Grenzkontrollen) und der A10 (Dreieck Werder – Dreieck Potsdam).

Das waren die längsten Staus im Jahr 2022

  • A8 München – Salzburg zwischen Rosenheim und Bad Reichenhall (Grenzübergang) am Samstag, 23. Juli, Länge: 44 Kilometer
  • A8 Stuttgart – München zwischen Burgau und Dachau/Fürstenfeldbruck am Donnerstag, 15. Dezember, Länge: 40 Kilometer
  • A9 München – Nürnberg zwischen Garching-Süd und Lenting am Sonntag, 21. August, Länge: 40 Kilometer
  • A7 Hannover – Hamburg zwischen Großburgwedel und Bispingen am Samstag, 13. August, Länge: 37 Kilometer
  • A24 Schwerin – Berlin zwischen Pritzwalk und Kremmen am Freitag, 26. August, Länge: 37 Kilometer

Auch der Wochentag spielt eine Rolle. Der ADAC hat den Donnerstag als Stautag Nummer eins ausgemacht. „Traditionell sind Dienstag, Mittwoch und Donnerstag die stärksten Tage“, erklärt ADAC-Verkehrsexperte Jürgen Berlitz. Dass es am Montag weniger Staus gibt, könnte laut Berlitz am Corona-Effekt von mehr Homeoffice liegen. Wie immer werden die meisten Staus während der Hauptverkehrszeit gemeldet. Aus Ballungsräumen wie Hamburg oder Berlin, vor allem aber aus Nordrhein-Westfalen. „Das Rheinland und das Ruhrgebiet sind dann ein großer Stau“, sagt der ADAC. Die Morgenspitze von 7.00 bis 8.00 Uhr war 2022 stärker ausgeprägt als im Vorjahr. Hessel: „Das spricht für eine verstärkte Rückkehr in den Beruf, ein Trend, der sich in diesem Jahr fortsetzen dürfte.“ Am Nachmittag ist die Stauspitze wie vor Corona breiter, von 14 bis 18 Uhr

Staukarte 2022
Staukarte 2022

Auch die Stauspezialisten sehen das 9-Euro-Ticket im vergangenen Sommer in ihrer Statistik. Als es im Juni eingeführt wurde, gab es weniger Verkehr, und viele Fahrer hätten das Angebot zuerst ausprobiert. Das neue Angebot des Deutschlandtickets ab Mai könne insbesondere Pendler zum Umsteigen bewegen, hofft man beim ADAC. Insgesamt rechnet der ADAC aber für 2023 mit einem Anstieg des Verkehrsaufkommens und mehr Staus. Der desolate Zustand vieler Autobahnbrücken könnte die Situation noch weiter verschärfen. „Hunderte Brücken müssen in den nächsten Jahren rechtzeitig durch neue ersetzt werden“, sagt Berlitz. „Sollte dies nicht gelingen, werden weitere und lang anhaltende Vollsperrungen die Folge sein.“

An diesen Tagen gab es den meisten Stau

Übrigens gibt es Tage, an denen besonders viele Staus gemeldet werden. Die verkehrsreichsten Tage des vergangenen Jahres waren:

  • Freitag, 30. September (vor dem langen Wochenende mit Tag der Deutschen Einheit), 2250 Stunden Stau
  • Mittwoch, 25. Mai (Tag vor Christi Himmelfahrt), 21.00 Uhr
  • Freitag, 3. Juni (vor dem Pfingstwochenende), 20.50 Uhr
  • Freitag, 28. Oktober (vor dem Reformationstag und den Herbstferien in Bayern und Baden-Württemberg), 19.50 Uhr
  • Mittwoch, 14. September (Woche, in der nach den Sommerferien in allen Bundesländern wieder Schule war), 19.00 Uhr

Ähnliche Tage solltet ihr dieses Jahr also besser meiden.

Stau: Autobahn verlassen oder nicht?

Bleiben oder gehen? Das ist die Frage, wenn auf der Autobahn nichts geht. „Für kleinere Staus in der Rushhour lohnt es sich selten“, sagt ADAC-Verkehrsexperte Berlitz, „denn jeder kennt die Ausweichrouten, weshalb sie überlastet sind.“ Und bei den typischen Urlaubsstaus macht das Losfahren nur Sinn, wenn man Informationen über die Alternativrouten hat. Berlitz: „Sonst stehe ich auch da.“

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